Die Ausstellung – Ort und Dauer
Stadtmuseum Düsseldorf | Berger Allee 2 | 40213 Düsseldorf
Sa. 07.09. bis Sa. 28.09.2024
Di. bis S0. 11:00 bis 18:00 Uhr
Fr. 06.09., 18:00 Uhr
Sa. 28.09., 15:00 Uhr (auch live auf YouTube)
Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber
Intellektuelle Rechtsextremisten
Strategien und Gefahrenpotenzial der „Neuen Rechten“
Freitag, 13. September 2024, 19:00 Uhr
Vortrag mit anschließender Diskussion im Ibach-Saal
des Stadtmuseums Düsseldorf, Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf
Zum Vortrag: Die Bedrohung der Demokratie erfolgt nicht nur durch extremistische Gewalttaten oder einschlägige Wahlergebnisse. Sie wird vor allem auch durch intellektuelle Diskurse, politisches Framing und eine schrittweise Delegitimierung und Verächtlichmachung demokratischer Normen und Regeln vorbereitet und begleitet.
Diese Strategie lässt sich aktuell auch bei rechtsextremistischen Intellektuellen beobachten, die gemeinhin als „Neue Rechte“ bezeichnet werden.
Die Akteure verstehen sich als ideologische Wegbereiter eines gesellschaftlichen Rechtsrucks, der autoritär-nationalistische Vorstellungen in reale Politik umsetzen will.
Längst haben die Akteure der „Neuen Rechten“ die Hinterzimmer verlassen mit dem „Institut für Staatspolitik“, dem Antaios-Verlag, der Zeitschrift „Sezession“, der Desiderius-Erasmus-Stiftung und vielen anderen Kanälen strategische und kontinuierlich arbeitende Verbreitungszentren etabliert.
Der Extremismus-Experte Armin Pfahl-Traughber zeigt, wie die „Neue Rechte“ systematisch demokratische Auffassungen delegitimiert, um die intellektuellen und theoretischen Voraussetzungen für einen politischen Wechsel herbeizuführen. Er analysiert ihr Gefahrenpotenzial, geistige Vorbilder, ideologische Positionen, einschlägige Publikationsorgane, Netzwerke und Strategien.
Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber, geb. 1963, Politikwissenschaftler und Soziologe, ist hauptamtlich Lehrender an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl. Bereits in den 1990er-Jahren wies er in seinem Buch Konservative Revolution und Neue Rechte auf das Phänomen hin. Sein neues Buch Intellektuelle Rechtsextremisten. Das Gefahrenpotenzialder Neuen Rechten setzt diese Untersuchungen fort. Pfahl-Traughber schreibt zum Thema regelmäßig u. a. beim Humanistischen Pressedienst sowie im Internetportal Endstation rechts. Zusammen mit Hendrik Hansen gibt er das Jahrbuch für Extremismus- und Terrorismusforschung an der Hochschule des Bundes heraus. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Antisemitismus, Extremismus, Ideengeschichte, Religion, Terrorismus und Totalitarismus. Er ist Mitglied im Beirat des Bündnisses für Demokratie und Toleranz und gehörte beiden „Unabhängigen Arbeitskreisen Antisemitismus“ des Deutschen Bundestags an.
Dr. Andreas Edmüller
Das WOKE-Phänomen
Frontalangriff auf die Werte von Wissenschaft und Aufklärung?
Dienstag, 24. September 2024, 19:00 Uhr
Vortrag mit anschließender Diskussion im Ibach-Saal
des Stadtmuseums Düsseldorf, Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf
Zum Vortrag: Das recht unübersichtliche Woke-Phänomen umfasst zahlreiche kontroverse Themen: Cancel Culture, Gendersprache, Identitätspolitik, Gleichstellung, kulturelle Aneignung, Inklusion, Diversität, Antirassismus, Dominanz alter weißer Männer …
Das Woke-Phänomen polarisiert: Viele Anliegen sind berechtigt, der angestrebte Weg zur Umsetzung aber höchst umstritten. Das liegt daran, dass die sogenannten Critical Studies und die postmoderne Philosophie, die hinter dem Woke-Phänomen stehen, fundamentale Werte der Aufklärung verletzen: Das wissenschaftliche Weltbild, dessen Methodik und Ethos, das individualistische und säkulare Verständnis von Moral und Gerechtigkeit.
Im Vortrag wird sich Dr. Andreas Edmüller auf die philosophische Fragwürdigkeit der Kernüberzeugungen und geistigen Grundlagen des Woke-Phänomens konzentrieren und anhand konkreter und anschaulicher Beispiele zeigen, dass sie dem Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und für Gleichstellung schaden.
Konkret: Im Einsatz gegen Rassismus und Diskriminierung und für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung haben wir allen Grund, die Ansprüche des Woke-Phänomens zurückzuweisen. Wir sollten weiterhin am Projekt der Aufklärung festhalten, welchem wir zahlreiche kulturelle, soziale und technologische Errungenschaften zu verdanken haben.
Dr. Andreas Edmüller hat in München und Oxford Philosophie, Logik/Wissenschaftstheorie und Linguistik studiert. Seit seiner Habilitation 1996 ist er Privatdozent für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seine Forschungsschwerpunkte sind Moral-, Rechts- und Staatsphilosophie. 2015 veröffentlichte er im Tectum-Verlag ein religionsphilosophisches Buch unter dem Titel Die Legende von der christlichen Moral: Warum das Christentum moralisch orientierungslos ist. Im Dezember 2021 erschien Band 1 der Reihe „Dossier Verschwörungstheorie“ unter dem Titel Verschwörungsspinner oder seriöser Aufklärer? – Wie man Verschwörungstheorien professionell analysiert, im Juli 2023 Band 2 (mit Judith Faessler) unter dem Titel Verschwörungstheorien als Waffe – Wie man die Tricks der Verschwörungsgauner durchschaut und abwehrt, beide im Rediroma-Verlag.